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Imrich HECHT

  • Sujet 1 Einzelschicksal Imrich HECHT
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  • Sujet 3 Einzelschicksal Imrich HECHT

VEREIN MERKWÜRDIG

Imrich Hecht wurde im Jahr 1911 in Subotica, Serbien geboren und ergriff den Beruf des Buchhalters. Im März 1942 heiratete er in Trenčín, Slowakei, Agnes Eisler. Wenig später erfolgten die ersten Deportationen aus der jüdischen Bevölkerung, darunter auch Imrich und seine Frau Agnes. Sie wurden zunächst in das Lager Žilina, Slowakei, gebracht und dann weiter nach Nováky, Slowakei, wo sich ein sogenanntes Arbeitslager für Juden befand. Bis Herbst 1944 blieb die Familie in Nováky, ehe die Deportation der Familie Hecht nach Auschwitz erfolgte. Ebenfalls unter den Deportierten war Imrich Hechts erst zwei Jahre alte Tochter Eva, die im Dezember 1942 in Nováky geboren worden war und das Lager überlebte. Nach Kriegsende wurde bekannt, dass er angeblich bei einem Evakuierungsmarsch aus Auschwitz im Jänner 1945 am Wegesrand zusammengebrochen und erschossen worden sein soll. 70 Jahre später begann Eva ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten und konnte die tatsächlichen Todesumstände ihres Vaters ermitteln: "Er hat die tagelange Tortur des Todesmarschs, den Transport ohne Versorgung im offenen Güterwaggon Richtung Westen nämlich noch überlebt. Eine Zugangsliste des in Österreich gelegenen Konzentrationslagers Mauthausen verzeichnet seine Ankunft am 25. Januar 1945. Vier Tage später wurde er von dort ins Konzentrationslager Melk "überstellt". […] Aus diesen Tagen datiert auch eine "Veränderungsmeldung" aus Mauthausen, die den Tod Imrich Hechts am 20. März 1945 anzeigt. ,Todesursache: allg. Sepsis, Phlegmone re. Oberarm.‘. […] Ob er bei der Sklavenarbeit im Stollen tot zusammengebrochen ist oder von einem der SS-Ärzte zu Tode gespritzt wurde […] diese Details werde ich nicht mehr erfahren. Die Toten wurden im ortseigenen Krematorium verbrannt, ihre sterblichen Überreste in die Donau gekippt. […]".Seine Tochter Eva schrieb über die Internierung ihres Vaters in Melk:

[…] Ohne Schutzkleidung und unter schwersten Bedingungen mussten sie Quarzgestein aus dem Berg brechen, um hier eine unterirdische Rüstungsfabrik zu errichten. […] Ausgerechnet Melk. Wie oft und wie gerne haben wir in der Wachau auf dem Weg nach Bratislava haltgemacht. Mitten im Marillengebiet, einer lieblichen Landschaft, haben wir uns die barocke Stiftskirche angesehen, Marillenknödel gegessen und uns an der österreichischen Idylle ergötzt. Aber Österreich ist nicht idyllisch, darüber kann die schöne Landschaft nicht hinwegtäuschen."

Quelle: Umlauf, Eva: Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen. Erinnerungen, Hamburg 2016.