Joseph PASTRE
MAUTHAUSEN KOMITEE STEYR
Im Oktober 1943 wurde Joseph Pastre in das Reithoffer-Lager versetzt, wo er weiter auf dem Fließband unter genauso schrecklichen Bedingungen wie in St. Valentin unter Bewachung des Werkschutzes arbeiten musste: 12 Stunden Arbeit auf dem Montagefließband für die Armaturbretter der Messerschmidt-Flugzeuge. Die geringste Verspätung bei der Arbeit, der kleinste Fehler zog Repressalien nach sich: Fußtritte, Schläge mit dem Gewehrkolben, ständige Beschimpfungen. Man musste schweigen und gehorchen, ein Blick konnte falsch interpretiert werden. Die Häftlinge waren keine Menschen mehr, sondern einfache Arbeitsgegenstände. Sie waren unserer Identität beraubt und lebten in ständiger Angst vor Schlägen und Bestrafungen. Jospeh Pastre, Überlebender: "Ich habe die Erinnerung an die Gefangenschaft nie vergessen. Ich bin 80 Jahre alt und denke mit Emotionen an diese Zeit meines Lebens zurück, die mich für immer geprägt hat, so sehr habe ich physisch und moralisch gelitten. Natürlich wurden wir als Feinde betrachtet und der Krieg hat stark entmenschlicht. "Den Ersten, der sich rührt, werde ich wie einen Hund niederschießen", hatte uns ein SS-Mann im Hof der Fabrik gesagt. Heute jedoch habe ich keinen Hass, trotz des erlebten Traumas. Ich wünsche niemand die Hölle, die ich erlebt habe, zu erleben. Ich hoffe, dass die jungen Generationen die Lehren aus der Vergangenheit ziehen können, um eine Zukunft des Friedens in Brüderlichkeit zu schaffen. Ich bewahre die Hoffnung, dass man niemals wieder das erlebt, was ich so schwer vergessen kann."