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Der KZ-Gedenkverein Guntramsdorf/Wiener Neudorf – eine Lokalgruppe des Mauthausen Komitee Österreich

10.03.2025

Der KZ-Gedenkverein Guntramsdorf/Wiener Neudorf widmet sich als Lokalgruppe des MKÖ seit seiner Gründung im Oktober 2005 der intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus sowie der Förderung von Zivilcourage. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist es, das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus in der Region zu schärfen und die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Aufarbeitung der lokalen Geschichte, insbesondere jener der KZ-Außenlager in Guntramsdorf und Wiener Neudorf zwischen 1943 und 1945. Der Gedenkverein bietet nach Voranmeldung für Gruppen zeitgeschichtliche Führungen durch den Ortsteil Neu-Guntramsdorf und auf dem ehemaligen KZ-Gelände an.

Um das Engagement der regionalen Bevölkerung für die historische Aufarbeitung der NS-Zeit zu fördern, initiieren wir seit Jahren eine Vielzahl von unterschiedlichen Projekten und Veranstaltungen. Ein aktuelles Beispiel ist das Forschungsprojekt "Verschwundene Guntramsdorfer:innen", das mehr als 85 Jahre nach dem "Anschluss" Österreichs im Jahr 1938 erstmals die Schicksale von zivilen NS-Opfern aus Guntramsdorf erforscht und beleuchtet. Diese umfassende Recherchearbeit hat erschütternde Einzelschicksale ans Licht gebracht und eine breite öffentliche Diskussion sowie Gedenkveranstaltungen und die Verlegung von Gedenksteinen angeregt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer großen Gedenk- und Kulturveranstaltung präsentiert, die auf großes Interesse bei Bevölkerung und Politik stieß.

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Ein weiteres Projekt ist die Zusammenarbeit mit der HTL Mödling, in dessen Rahmen u. a. das Tor eines ehemaligen Bunkers in Neu-Guntramsdorf rekonstruiert und der Bunker für Führungen zugänglich gemacht wurde. Dieses Schulprojekt ermöglicht es Schüler:innen, sich aktiv mit der regionalen Geschichte auseinanderzusetzen und einen Beitrag zur Bewahrung des historischen Erbes zu leisten.

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Die Verbindung zwischen den regionalen Gedenkorten und der alltäglichen Lebensrealität der Menschen wird durch die Gestaltung von Erinnerungsstätten wie dem "Park der Erinnerung" in Wiener Neudorf hergestellt. Dieser Ort dient nicht nur dem Gedenken, sondern auch als Bildungsstätte, die insbesondere von Schulklassen besucht wird, um sich über die Geschehnisse während der NS-Zeit zu informieren.

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Die Vermittlung der Geschichte der Region während der NS-Zeit und deren Aufarbeitung ist besonders in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen von großer Bedeutung. Durch speziell konzipierte Führungen, Vorträge und Projekte werden junge Menschen ermutigt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Lehren für die Gegenwart zu ziehen. Der Verein arbeitet eng mit Schulen und Bildungseinrichtungen zusammen, um Bildungsangebote zu entwickeln, die das Bewusstsein für die Gefahren von Rassismus und Extremismus schärfen und die Bedeutung von Zivilcourage vermitteln.

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Insgesamt strebt der KZ-Gedenkverein Guntramsdorf/Wiener Neudorf durch seine vielfältigen Aktivitäten an, die Erinnerungskultur in der Region zu stärken und einen aktiven Beitrag zur Förderung von Toleranz und Demokratie zu leisten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, Bildungseinrichtungen und politischen Vertretern wird die Bedeutung der historischen Aufarbeitung betont und die Relevanz für die heutige Gesellschaft verdeutlicht.

Kontakt und weitere Infos:
Vorsitzender Jürgen H. Gangoly, gangoly@gedenkverein.at, Tel. +43 664 200 02 60
gedenkverein.at

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