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Erinnerung bewahren: Das Projekt "MemoryWalk_360" in Vöcklabruck und Umgebung

17.03.2025

Eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen steht in einem Veranstaltungsraum vor einer Leinwand und einer Mauthausen-Gedenkstätten-Fahne. Einige halten schwarze Mappen, ein junger Mann kniet in der ersten Reihe mit einer Mappe in der Hand. Die Gruppe blickt in die Kamera, die Stimmung wirkt feierlich. Im Hintergrund sind eine Leinwand mit Text sowie eine perforierte Wandverkleidung zu sehen."

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Zeit in der Region ist für das Mauthausen Komitee Vöcklabruck von zentraler Bedeutung. Mit den drei ehemaligen Außenlagern sowie dem Gedenkort in Attnang-Puchheim gibt es zahlreiche historische Spuren, die es zu bewahren und zu vermitteln gilt. In Zusammenarbeit mit Schulen und Ausbildungsbetrieben werden immer wieder Projekte ins Leben gerufen, um das Gedenken aktiv zu gestalten und jungen Menschen eine kritische Reflexion zu ermöglichen.

Ein besonders innovativer Schritt in dieser Erinnerungsarbeit ist das Projekt "MemoryWalk_360: Vöcklabruck, Attnang-Puchheim, Lenzing und Zipf", das 2024 gemeinsam mit dem Anne Frank Haus, Schulen und der Stiwa GmbH realisiert wurde. Ziel war es, auch online eine informative und interaktive Auseinandersetzung mit der regionalen NS-Geschichte zu ermöglichen.

Ein virtueller Rundgang durch die Erinnerungskultur

"MemoryWalk_360" ist ein interaktiver, virtueller Rundgang, der von Schüler:innen des Bundesgymnasiums Vöcklabruck und Lehrlingen der Stiwa GmbH entwickelt wurde. Mit Hilfe von 360-Grad-Fotografien wurden Denkmäler und Erinnerungszeichen in der Region digital erfasst und in einen geschichtlichen Kontext gestellt mit der Intention, die Opfer des Nationalsozialismus in Erinnerung zu halten und die Bedeutung dieser Orte für die heutige Gesellschaft erlebbar zu machen.

Das Projekt bietet eine umfassende pädagogische Ressource, die Website-Besucher:innen ermöglicht, sich intensiv mit der lokalen Erinnerungskultur auseinanderzusetzen. Die digitale Umsetzung erlaubt eine nachhaltige Vermittlung der Geschichte und macht die Denkmäler einem breiten Publikum zugänglich.

Bildung, Partizipation und moderne Technik vereint

Im Juli 2024 wurde das Projekt im Rahmen eines dreitägigen Workshops umgesetzt. Im Mittelpunkt standen Peer-Education, Jugendpartizipation und die Zusammenarbeit mit lokalen Expert:innen. Die Teilnehmer:innen setzten sich intensiv mit den historischen Hintergründen der Denkmäler auseinander und nutzten moderne technische Mittel, um die Erinnerungskultur lebendig zu halten.

Durch diese innovative Herangehensweise entstand ein einzigartiges Bildungsinstrument, das sowohl für den Schulunterricht als auch für die interessierte Öffentlichkeit eine Bereicherung darstellt. Die Kombination aus historischem Wissen und digitaler Aufbereitung macht "MemoryWalk_360" zu einem bedeutenden Beitrag der lokalen Erinnerungsarbeit.

Wir hoffen, mit diesem Projekt einen nachhaltigen Impuls für die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte in unserem Bezirk gesetzt zu haben und danken allen Beteiligten für ihr Engagement.

Frederik Schmidsberger

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