Sie sind hier

Geschichte und Bedeutung des Auschwitz Memorials und Museums

08.04.2025

Besucher:innen gehen an einer Vitrine im Auschwitz-Museum vorbei, in der eine große Anzahl alter Koffer und Körbe gestapelt ist – persönliche Gegenstände von Holocaust-Opfern, die an deren Ankunft im Konzentrationslager erinnern. Die Szene vermittelt einen stillen, nachdenklichen Moment im Gedenken an die Geschichte.

Auschwitz ist nicht nur ein Gedenkort und ein historischer Schauplatz; als Symbol ist es auch ein wesentlicher Teil unserer Zivilisation. Das Wort "Auschwitz" ist zu einem Sinnbild, einer Warnung und einem Synonym für den Zerfall des menschlichen Wertesystems durch eine Ideologie des Hasses geworden. Mit dem Ableben der letzten Zeitzeug:innen wächst die Bedeutung der Authentizität und der Unversehrtheit des Gedenkortes.

Das Staatliche Auschwitz-Birkenau Museum entstand 1947 auf dem ehemaligen Gelände des Lagers durch die Initiative einiger seiner Überlebenden. Sein Ziel ist es, die ursprünglichen Überreste des Lagers zu bewahren, der Opfer zu gedenken sowie Forschung und Bildungsarbeit zu betreiben. Das Auschwitz Museum ist neben Yad Vashem in Israel und dem United States Holocaust Memorial Museum die bekannteste und herausragendste Institution der Welt, die diesem Thema gewidmet ist.

Heute umfasst das Museum Sammlungen, Archive, Zentren für Forschung, Bildung und Erhaltung sowie einen Verlag. Es gehört zu den meistbesuchten historischen Stätten und Museen in Polen.

Die Gedenkstätte umfasst eine Fläche von über 200 Hektar mit mehr als 150 Gebäuden und etwa 300 Ruinen, darunter die der Gaskammern und Krematorien, die von den Deutschen gesprengt wurden. Außerdem beherbergt das Memorial zahlreiche Dokumente, Objekte von Opfern und Täter:innen, sowie die weltweit größte Sammlung von Kunstwerken, die einen Bezug zu Auschwitz haben.

Durch Polens Initiative wurde es 1979 zu UNESCO-Weltkulturerbe erklärt – unter der Bedingung, dass es das einzige Lager auf der Liste bleiben und als Symbol für ähnliche Stätten dienen sollte. Im Jähr 2007, ebenfalls dank Polens Bemühungen, erhielt der Eintrag den Titel "Auschwitz-Birkenau. Deutsches Nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940-1945)".

Das Internationale Zentrum für Bildung über Auschwitz und den Holocaust hat die pädagogische Leitung des Museums inne. Es entwickelt Bildungsprogramme auf der Grundlage der Geschichte von Auschwitz und damit verwobenen menschlichen Schicksalen, um zu sensibilisieren und ein Verantwortungsgefühl in unserer heutigen Welt zu fördern.

Der Erhalt der Authentizität der Gedenkstätte wird durch die Denkmalpfleger:innen, ermöglicht, die Zugang zu einem der weltweit fortschrittlichsten Konservierungslabore haben. Es wurde 2003 mit Unterstützung von Ronald S. Lauder gegründet und seither immer weiterentwickelt. Die neuesten Erweiterungen sind das physikalisch-chemische und molekulare Labor.

2009 wurde ein mehrjähriger Erhaltungsplan entworfen, dessen Umsetzung von der Auschwitz-Birkenau-Stiftung finanziert wird. Ihre Aufgabe ist es, den Fonds zu verwalten. Es ist unerlässlich, die Kontinuität der Erhaltungsmaßnahmen sicherzustellen, um das tragischste Erbe des 20. Jahrhunderts für künftige Generationen zu bewahren. Bisher haben 40 Länder, mehrere Städte sowie eine Reihe von Förderer:innen diese Aufgabe der Gedenkstätte unterstützt.

Wir müssen dafür Sorge tragen, dass künftige Generationen die Möglichkeit haben, den authentischen Ort zu erleben, der nicht nur ein lebendiges Zeugnis eines der größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte ist, sondern auch ein Ort von grundlegender Bedeutung für die gesamte europäische Zivilisation. In Auschwitz können wir uns umfassend mit den wichtigsten Fragen über die Menschheit, die Gesellschaft sowie die toxischen Folgen des Antisemitismus, des Rassenhasses und der Verachtung von anderen auseinandersetzen.

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Empfohlen

Silvia Hruška-Frank und Renate Anderl stehen in einem modernen Büro und blicken freundlich in die Kamera. Silvia Hruška-Frank trägt eine Brille, ein weißes Oberteil und einen cremefarbenen Blazer, während Renate Anderl einen grünen Blazer mit schwarzem Oberteil trägt. Eine lehnt an einer Holzsäule, die andere hat die Hände gefaltet. Im Hintergrund sind Pflanzen und Büroeinrichtungen sichtbar.
13.03.2025 80 Jahre Befreiung – 80 Jahre Wiedererrichtung der Arbeiterkammer

Die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren erinnert uns daran, wie kostbar Freiheit und Demokratie sind – und wie bedeutend für eine gerechte und friedliche Gesellschaft. In vielen Teilen der Welt sind derzeit Meinungsvielfalt, Gleichberechtigung und Frieden massiv bedroht.